Bernhard Knauer, Neustadt a.d. Waldnaab
Von Engelshäuptern und Besenborsten
Kinder erkunden mit dem Ferienclub die St. Salvator Kirche in Störnstein
Neustadt/Störnstein. (krb) Der Neustädter Kinderferienclub ließ sich am vergangenen Dienstag trotz anfänglicher Regenschauer nicht von seiner geplanten Wanderung abhalten. Rund zwanzig unerschrockene Sprösslinge und ihre Begleiter marschierten angeführt von Kaplan Pater Rafal mit Tanja Kippes und Martin Filchner von der Neustädter Musikschule nach Störnstein. Über den mit mysteriösen Wegmarken versehenen Schlossberg erreichte man auf abenteuerlichen Pfaden das Pfarrheim. Dort ließen sich alle gerne die leckeren Pizzastangen schmecken, die von Edith Pröls, Gabi Schieder, Linda Schmauß, Agnes Schmauß und Andrea Seidl vorbereitet worden waren. Damit gestärkt begaben sich die kleinen und großen Teilnehmer in die St. Salvator Kirche, in der ein vergnügtes Ratespiel rund um die Ausstattung des Kirchenraumes begann.
Eine Vielzahl rätselhafter Bilder wurden auf einer Leinwand projiziert und mussten im Kirchenraum aufgespürt werden. Von den Borsten des Kirchenbesens bis hin zu Ausschnitten aus den christlichen Skulpturen und Bildern wurden alle Aufgaben bestens gelöst. Manch Gegenstand wie zum Beispiel der Glockenzug durfte natürlich ausprobiert und unbekanntes Terrain im Gotteshaus erforscht werden. Dies bereitete gerade auch den jüngsten Teilnehmern großen Spaß. Kaplan Pater Rafal und Mesnerin Andrea Seidl gaben sachkundig und mit viel Humor Auskunft. So verging die Zeit schnell und die Gruppe trat bei Sonnenschein den Heimweg an.
Organisiert wurde die Veranstaltung vor Ort in Störnstein durch die Gruppe „Beten, Spiel und Spaß“ der Pfarreiengemeinschaft Neustadt.
Ministranten St. Salvator
für Buben und Mädchen ab 9 Jahren
Regelmäßige Treffen und Veranstaltungen in den jeweiligen Gruppenstunden, Freitags um 15.00 Uhr
Kontakt: Caroline Würth - Kontakt über das Pfarrbüro
Die Kapelle Sankt Salvator im Hafendeck
1400
Die Kapelle St. Salvator wird vom Herrn von Pflug in Störnstein im sog. Hafendeck erbaut. Vom Regensburger Weihbischof wird sie am weissen Sonntag konsekriert.
1508
Die Kapelle wird in der Regensburger Diözesanmatrikel erwähnt.
1541
Herzog Ottheinrich befiehlt dem Pfleger von Flossenbürg den Abbruch der Kapelle, da sie allmählich baufällig wird. Nach dem Hinweis des Pflegers auf Streitigkeiten um die Kapelle verbleibt sie bis 1545.
1545
Die Glocken aus der Kapelle kommen nach Hammer Harlesberg und werden in eine Schlaguhr eingebaut. Bis 1570 wird die Kapelle teilweise "geschliffen", die Steine, Altäre, Taufstein, Fenster und Türen kommen nach Neustadt und werden im Turm von St. Georg verbaut (die Steine).
1629
Die Kapelle wird wieder aufgebaut.
1631
Ab diesem Jahr erhält der Kaplan von Neustadt jährlich 30 Kreuzer. Dafür soll er einmal im Jahr eine Messe in der Kapelle halten.
1703
Der kath. Pfarrverweser Joh. Adam Winkler in Püchersreuth und der evangelische Pfarrer Erhard Fischer von Wilchenreuth-Püchersreuth klagen den Altenstädter Pfarrer Schäffer bei der hochfürstlichen Regierung in Sulzbach an. Ihm wird vorgeworfen, die Kapelle samt zugehöriger Ländereien der Pfarrei Altenstadt anzugliedern. In diesen Streit schaltet sich sogar der Fürst Lobkowitz ein.
1704
Das Regensburger Ordinariat legt den Streit bei, indem Püchersreuth einen neuen Pfarrer bekommt und sowohl ihm als auch dem Altenstädter Pfarrer die Nutzung der Störnsteiner Kapelle erlaubt. Den Schlüssel verwahrt der Störnsteiner Kirchenpfleger.
1717
In der Kapelle werden der Bürger Senft aus der oberen Vorstadt in Neustadt und Anna Theresia Klaus von Raudnitz getraut.
1735
Die Kapelle erhält eine Fahne.
1780
Die Windischeschenbacher unternehmen eine Prozession zur Kapelle St. Salvator.
1785
Sechs Bauern sind immer noch Zehentpflichtig. Später wird die Pflicht abgelöst.
1824
Bis in dieses Jahr werden Bittprozessionen nach St. Salvator abgehalten. Etwa zu dieser Zeit wird die Kirche in Störnstein vergrössert und das Altarbild der Kapelle in die Störnsteiner Kirche überführt. Die Kapelle wird nicht mehr genutzt und verfällt.
Die Burgkapelle Sankt Katharina
Die Burgkapelle St. Katharina ist die Vorgängerkirche der heutigen St. Salvator-Kirche. Die Geschichte von St. Katharina war stets fest verbunden mit dem Schicksal der Burg Störnstein, so dass hier ein kurzer geschichtlicher Abriss über die Burg eingetragen ist. Die Burg wurde vermutlich Ende des 12. Jahrhunderts errichtet.
1270
Ulrich Störo verkauft die Burg Störnstein mit allen Besitzungen an den Bayernherzog Ludwig den Strengen (1229 bis 1294).
1287
Die Burg geht als Pfand von Ludwig den Strengen an seinen Bruder Heinrich von Niederbayern.
1321
Verpfändung der Burg an die Landgrafen von Leuchtenberg.
1329
Hausvertrag von Pavia: Stadt Neustadt und Burg Störnstein kommen an die Pfalzgrafen (Haus Wittelsbach).
1353
Kaiser Karl IV. bekommt unter anderem Neustadt und Störnstein als Pfand für die Auslösung von Pfalzgraf Ruprecht II., der in die Gefangenschaft des Herzogs von Sachsen geraten war. Ende dieses Jahres gehen Neustadt und Störnstein vollends in Besitz von Karl IV. über.
1514
Hans und Hintzig Pflug verkaufen Neustadt und Störnstein an Heinrich von Gutenstein.
1540
Die Herren von Heideck übernehmen die Herrschaft über Neustadt und Störnstein.
1562
Neustadt und Störnstein werden an die Herren von Lobkowitz verpfändet.
1575
Neustadt und Störnstein werden endgültig Eigentum derer von Lobkowitz.
1581
Die Neustädter erhalten die Steine des "öden" Schlosses Störnstein für den Turmbau von St. Georg.
1632
Die Burg Störnstein wird vollends von den Schweden zerstört, aber nicht die Kapelle St. Katharina.
1641
Die Fürsten von Lobkowitz (1623 in den Fürstenstand erhoben) erhalten von Kaiser Ferdinand III. Neustadt und Störnstein als reichsunmittelbare Grafschaft Störnstein mit Sitz und Stimme im Reichstag.
1821
Die Burgkapelle wird durch Anbau eines Chores erweitert.
1934
Am 16. April beginnen die Abrissarbeiten an der Kapelle St. Katharina.