Pfarrer und Fußballfan: Wilchenreuth verabschiedet Josef Häring

Pfarrer Josef Häring geht zum ersten September in den verdienten Ruhestand. Beim Ulrichsfest steht er aber noch einmal im Mittelpunkt.

 

Verabschiedung Pfarrer Häring in Wilchenreuth Startfoto

 

Das Ulrichsfest der Expositurgemeinde war der Auftakt zu den Verabschiedungsfeierlichkeiten für Stadtpfarrer Josef Häring in der Pfarreiengemeinschaft Neustadt / Störnstein / Wilchenreuth. Der Geistliche Rat, der zum ersten September in den verdienten Ruhestand eintritt, feierte zusammen mit Pfarrer i. R. Gerhard Pausch und einer großen Zahl an Gläubigen aus der ganzen Pfarreiengemeinschaft den Festgottesdienst.

Tom Zilbauer gestaltete mit stimmgewaltigen Orgelklängen den feierlichen Ein- und Auszug und begleitete den Volksgesang, der Kirchenchor sang unter Leitung von Bernhard Schmauß mit Stefan Gold an der Orgel „Ubi caritas“ von Audrey Snyder, „Sanctus“ von Jean-Paul Lécot und „Jesus Christ, lamb of God“ von Matthias Degott. Als Solisten wirkten Martina Schlemmer-Baade und Bernhard Schmauß mit dem Psalm „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen“ von Johannes Hartl.

In seiner Festpredigt erinnerte Pfarrer Häring an seine eigene Primizfeier und spannte dann den Bogen zum Tagesevangelium: für seine Landsleute war Jesus nichts weiter als der Zimmermann, den man seit langem kannte. Diese menschliche Nähe machte es ihnen schwer, die göttliche Größe zu sehen. Dass Pfarrer Häring nach wie vor auch ein großer Fußball-Fan ist, wurde in seinem Brückenschlag zum verlorenen EM-Viertelfinale deutlich: dass man leider auch im Heimspiel nicht immer gewinnt.

Nach der Predigt war es für Pfarrer Häring eine ganz besondere Freude, Tessa Nossek und Josephine Lindner als neue Ministrantinnen in den liturgischen Dienst aufzunehmen. Er verwies auf den Heiligen Ulrich, der auf die würdige Gestaltung der Liturgie besonderen Wert gelegt hatte. In den Fürbitten baten die Ministrantinnen und Ministranten um den Segen für den Ruhestand ihres Pfarrers.

Am Ende des Gottesdienstes dankte die Sprecherin des Pfarrgemeinderats Linda Schmauß für die langjährige Seelsorge und wies darauf hin, dass die Bemühungen um die Ökumene besonders in Wilchenreuth auf fruchtbaren Boden gefallen sind. Sie lobte insbesondere die große Sorgfalt und Umsicht, mit der der scheidende Geistliche stets die Beerdigungen gehalten hatte: „Wir empfanden es als Geschenk für unsere Kinder, dass sie als Ministranten zusammen mit Ihnen Herr Pfarrer Häring unsere Angehörigen zur letzten Ruhestätte begleiten durften. Es wurde ihnen vermittelt, dass der Tod selbstverständlich zum Leben gehört, dass er aber, wie wir Christen hoffen und glauben, nicht das Ende bedeutet.“

Agnes Schmauß schilderte einige vergnügliche Begebenheiten aus der Sakristei wie die gemeinsame Suche nach einer verlorenen Predigt und schloss mit den Worten: „Lieber Herr Pfarrer Häring, Sie waren und sind halt ein Profi. Wir Wilchenreuther Ministranten danken für die schönen gemeinsam gestalteten Gottesdienste.“

Pfarrer i.R. Gerhard Pausch beschrieb seinen eigenen, nun zwei Jahre zurück liegenden Eintritt in den Ruhestand auch als große Erleichterung: Verwaltung und Bürokratie abzugeben und dann ausschließlich Seelsorger sein zu dürfen. Er lud seinen ehemaligen Kurskollegen Häring bereits jetzt mit einem Augenzwinkern zum Stammtisch der Ruheständler ein.

Bei der anschließenden Feier im Pfarrheim und Pfarrgarten dankte auch Bürgermeister Johannes Kett ganz herzlich dafür, dass Pfarrer Häring über viele Jahre mit den ihm anvertrauten Menschen durch die Höhen und Tiefen des Lebens gegangen ist. Viele Gemeindemitglieder wünschten persönlich alles Gute und Gottes Segen für den Ruhestand. Eine große Zahl von Helferinnen und Helfern der Expositur sorgte über mehrere Stunden hinweg mit großer Umsicht für das leibliche Wohl der zahlreichen Gäste.

Die weiteren Abschiedsfeierlichkeiten in Neustadt und Störnstein finden am 24. August um 17.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche St. Georg und am 01. September um 09.00 Uhr in der St. Salvator Kirche statt. Nach den festlichen Gottesdiensten gibt es jeweils einen Empfang.

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