Pater Stanislaus Strojecki feiert 70. Geburtstag
Neue Heimat in Uganda - 16 Jahre Guardian in St. Felix
Viele Glückwünsche werden am Montag, 7. November, per WhatsApp oder Email nach Uganda gehen: Pater Stanislaus Strojecky feiert im fast 8300 Kilometer entfernten Kakooge 70. Geburtstag. Der Missionar ist im Raum Neustadt/Weiden nicht vergessen, auch wenn er jetzt schon wieder sechs Jahre in Afrika ist.
16 Jahre lang, von 2000 bis 2016, war Pater Stanislaus Guardian im Konvent der Franziskaner-Minoriten St. Felix. Ihm ist es vor allem mit zu verdanken, dass es das Kloster auf dem Felixberg überhaupt noch gibt. Als sich gegen Ende des zweiten Jahrtausends die deutschen Franziskaner-Minoriten mit Sitz in Würzburg entschlossen, Kloster und Wallfahrtskirche aufzugeben und auch die Diözese Regensburg abgewunken hatte, stellte der Jubilar, damals Provinzialminister der Krakauer Minderbrüder, die Weichen für eine Übernahme durch die Polen. Die Wiederwahl als Provinzial lehnte Stanislaus ab und hoffte, endlich als Missionar nach Afrika gehen zu dürfen.
Doch sein Nachfolger beorderte ihn als Guardian nach Neustadt. Als Trostpflaster wurde ihm nebenbei die Sorge um den Aufbau der Missionsstation in Uganda übertragen. Diese Aufgabe erfüllte er mit großem Engagement, so dass er 16 Jahre in der Oberpfalz bleiben durfte, so lange wie kein anderer Hausoberer vor ihm.
In dieser Zeit entstanden in Uganda drei Missionstationen: zuerst Kakooge, dann Matugga und schließlich Munyonyo. Zwei Krankenhäuser und drei Schulen wurden gebaut. Seit 2002 gibt es 170 Schulpatenschaften. Für fast 1000 Kranke, überwiegend Mütter mit kleinen Kindern, wurden Arztkosten und Medikamente bezahlt, und vieles mehr.
Als Pater Stanislaus schon gar nicht mehr daran geglaubt hatte, erfüllte sich sein Traum vom Missionar doch noch. Im Oktober 2016, kurz vor seinem 64. Geburtstag, schickte ihn sein Oberer überraschend nach Uganda. Seitdem betreut er zusammen mit zwei Mitbrüdern die Pfarrei Kakooge. Sie umfasst 14 Filialen und ist so groß wie der Landkreis Neustadt. In jedem Sonntagsgottesdienst werden Kinder getauft, vor der Messe wartet bereits eine lange Schlange Beichtwilliger geduldig auf den Seelsorger. Der Kontakt zur Bevölkerung ist ausgezeichnet. Viel Freude bereitet die große Ministrantenschar.
Eine Herausforderung brachte die Corona-Pandemie. Über Monate stand in Uganda das öffentliche Leben still. Doch der Franziskaner-Minorit, der immer wieder mit den Folgen einer Malariaerkrankung kämpft, nützte den Lockdown und baute mit Hilfe der polnischen Botschaft eine Sportanlage, schlicht und einfach, aber sie erfüllt ihren Zweck. Die sportbegeisterte Jugend ist glücklich. Vor allem währed des Lockdowns herrschte täglich Hochbetrieb. Stolz sind die jungen Ugander auf Trikots und Bälle, die sie von der DJK Neustadt bekommen haben.
In dem ostafrikanischen Land hat der Pole jetzt sein neues Zuhause gefunden. Er ist dankbar, dass er trotz der großen Hitze und seiner 70 Jahre die Aufgaben noch gut bewerkstelligen kann. Er sieht das als eine "Gnade Gottes". Am Montag wird der Jubilar viele Hände schütteln müssen. Seit zwei Wochen reden vor allem seine jungen Schützlinge nur noch von seinem Geburtstag, verrät der Pole. Sie bringen kleine Geburtstagskuchen mit, die er alle anschneiden muss. Aber zuvor muss er noch etliche Wasserduschen über sich ergehen lassen und aus seinem Leben erzählen, wie es in Uganda Brauch ist. Kommen wird auch die neue Tanzgruppe, die der Ordensmann gegründet hat. Die Feier im Kloster steigt dann erst am Wochenende, wenn Pater Stanislaus und Mitbruder Martin auch noch Namenstag haben.