Missionar Pater Stanislaus, der ehemalige Guardian von St. Felix, berichtet am Neustädter Gymnasium aus dem Schulalltag der Kinder in Uganda.
Eine Unterrichtsstunde der besonderen Art erlebten 18 Schülerinnen und Schüler der achten bis zehnten Klassen des Neustädter Gymnasiums, die alle Schulpatenschaften für Schüler in Uganda übernommen haben. Der Franziskaner-Missionar Pater Stanislaus zeigte nicht nur Bilder und Videos von den Patenkindern, sondern erzählte aus ihrem Schulalltag und brachte auch Post und kleine Geschenke aus Kakooge mit.
Aktuell haben die Neustädter Gymnasiasten Kontakt zu 40 Patenkindern, die in Kakooge verschiedene Schuleinrichtungen besuchen. Die Schulpatenschaften initiierte Oberstudienrätin Christine Schindler, die auch die Unterrichtsstunde organisiert hatte. Die Schüler wechseln dabei nicht nur Briefe mit den Kindern in Uganda, sondern stehen auch per WhatsApp fast täglich mit ihnen in Verbindung. „Die Kinder dort freuen sich, dass sie die Brieffreundschaften haben und sich einander näher kommen. Allerdings hat nicht jeder ein Smartphone“, berichtete Pater Stanislaus.
Er zeigte Bilder von den Patenmädchen, die im Alter von 15 bis 18 Jahren die Secondary besuchen. Darauf hatten sich die Mädchen mit bunten Kleidern herausgeputzt. „Arbeiten werden im Freien geschrieben und damit niemand abschreiben kann, werden die Schüler auf dem gesamten Schulgelände verteilt“, erklärte der 70-jährige Missionar eine Aufnahme zur Erheiterung der Schüler. Sie erfuhren, dass ein Schuljahr in Uganda 3 Abschnitte – Terms - hat und die Schüler dort Schulgeld bezahlen müssen. Dies wird für rund 500 Schüler und Studenten durch Sponsoren, davon alleine 170 Oberpfälzer Sponsoren bezahlt. Für einen Term muss jeder Schüler 200 Euro Schulgeld bezahlen. „Wird das nicht aufgebracht, muss er die Schule sofort verlassen“. Manche gingen nur immer wieder zeitweise zur Schule, wenn eben wieder genügend Geld für die Schulbildung in den Familien vorhanden sei. Nur rund 30 Prozent der Eltern könnten pünktlich bezahlen. Es gibt in Uganda keine Sozialhilfe oder ein Stipendium aber über 60 Prozent Arbeitslosigkeit. „Es gibt zwar eine staatliche Schulpflicht aber der Staat tut nichts für die Schüler“. Für Prüfungsvorbereitungen werden die Ferien abgekürzt.
Für den Missionar steht seine Unterstützung in Kakooge auf zwei Säulen. In der Bildung werden rund 500 Schüler unterstützt und in der Krankenpflege werden nötige Operationen und Kosten übernommen, alles jedoch nur im Rahmen des Machbaren. „Das Land ist arm. Nur wenn alles im Alltag funktioniert, ist es in Ordnung, aber wehe es muss jemand ins Krankenhaus“, wusste Pater Stanislaus. Viele Kinder kommen zu ihm und haben Hunger, berichten von den Problemen, die sie zu Hause haben.
Mit Videos gab er Einblicke in Messfeiern am Palmsonntag oder Ostern, in denen es immer fröhlich, laut und rhythmisch zugeht. Das einzige Instrument sind meistens die Trommeln, die die Gesänge unterstützen. Pater Stanislaus verteilte an die Schüler Briefe ihrer Brieffreundinnen. Darin waren kleine Geschenke. Nicci freute sich über Buttermilchbonbons, eine andere Schülerin über ein schönes Bild auf ihrem Kuvert. Pater Stanislaus verteilte zum Abschluss Armbänder in Ugandas Nationalfarben und überreichte Christine Schindler und Schulleiter Dr. Anton Hochberger eine ugandische Nationalflagge. Hochberger bedankte sich bei ihm, der Pädagogin und den Schülern für ihr Engagement und überreichte dem Geistlichen eine Schultasse.
Artikel und Bild von Hans Prem
Am 9. Mai fliegt Pater Stanislaus, der von 2000 bis 2016 Guardian von St. Felix war und nun schon über sechs Jahre in Kakooge arbeitet, wieder zurück nach Uganda. Dann nimmt er auch wieder eine Tasche voll Post für die Schüler dort aus Neustadt mit.
Schulpatenschaften der Franziskaner in Uganda
Das Ziel der "Schulpatenschaft" ist es, den Ärmsten der Armen in Uganda in spiritueller und materieller Hinsicht zu helfen. Die Kinder erhalten die Möglichkeit, neben der Elementarpädagogik weiterführende Schulen zu besuchen, um eine möglichst hohe Schulausbildung zu erzielen.
Die Kinder und Jugendlichen, die vom Projekt Unterstützung erhalten, sind vorwiegend Waisen oder entstammen ärmlichen und schwierigen Familienverhältnissen.
Die Gebühren für die Aufnahme in das Adoptionsprojekt betragen für jedes Kind 100 EURO im Jahr und decken schulische Ausbildung, Haushaltung, Kleider, Bücher und die Sommerschule ab.
Weiterhin wird mit zusätzlichen Spenden den Kranken geholfen, indem die Kosten für Medizin, Krankenhausaufenthalt und Transport übernommen werden.
Nähere Informationen erteilt Guardian Pater Stanislaus vom Kloster St. Felix
(Telefon 09602-1274, Mailadresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).
Spenden für das Missionsprojekt Kakooge können unter „Kloster St.Felix für Uganda“ bei den Vereinigten Sparkassen Eschenbach-Neustadt-Vohenstrauß, IBAN DE07 7535 1960 0300 1366 45 getätigt werden.