Bildkapelle auf dem Felixberg heute vor 70 Jahren geweiht

 

Heute genau vor 70 Jahren, am 23. Mai 1954, wurde im Felixwald die Bildkapelle geweiht. Damals war der Felixwald noch der lauschige Bergwald. 

Am Waldsaum, unterhalb des Gymnasiums, in direkter Nachbarschaft des künftigen neuen Schwimmbades, versteckt sich die Bildkapelle "Maria vom Troste" direkt ein wenig unter mächtigen Buchen. Trotzdem finden immer wieder stille Beter den Weg in das Kapellchen, in dem regelmäßig Gottesdienst, Maiandacht, zuletzt am gestrigen Mittwoch, und Kreuzweg stattfinden. Höhepunkt ist alljährlich beim Felixfest die Lichterprozession mit eucharistischem Segen bei der Bildkapelle. 

Der Ursprung des Marienheiligtums liegt aber viel länger zurück. Schon vor rund 275 Jahren hing ein vom Neustädter Maler Mathias Götz gefertigtes Marienbild am Wegesrand zwischen Neustadt und Wilchenreuth an einer Föhre. Zwei Neustädter Schwestern holten es 1830 nach Neustadt und befestigten es an einem Baum, dort, wo die heutige Kapelle steht.

 

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Die Bildkapelle Maria vom Troste liegt idyllisch im Felixwald. Blumen und Kerzen zeigen, dass das Kirchlein immer noch gerne aufgesucht wird. 

Dem damaligen Stadtpfarrer Pöllmann gefiel das Bild nicht. Er ließ 1875 eine Kopie des Marienbildes vom Amberger Maria-Hilf-Berg anfertigen und stellte es in den Holzschrein. Schon drei Jahre später wurde darüber eine hölzerne Kapelle errichtet. 1895 wurde diese vergrößert. Die Verehrung des Bildes nahm immer mehr zu. Es setzten regelrechte Wallfahrten ein. Votivtafeln geben davon Zeugnis. 

Auf Anregung des Klosters St. Felix ließ die Katholische Kirchenstiftung St. Georg 1954 eine neue Granitkapelle bauen. Das Grundstück gehört noch heute der Stadt. Einen Großteil der Kosten brachten Neustädter Bürger auf, den Altar aus Granit stiftete der Flossenbürger Frauenbund. Schon immer betreuen die Felix-Patres das Kirchlein.

Jetzt wollte man das alte Madonnenbild von Götz wieder als Altarbild verwenden. Der Kunstmaler Manfred Schmid aus Freiburg sollte es renovieren. "Im Übereifer hat er jedoch das Bild vollständig übermalt mit einem Madonnenbild seines Geschmacks", heißt es in der Neustädter Ascherl-Chronik. 

Der damalige Kirchenpfleger Heinrich Ascherl ließ Schmid dessen Übermalung wieder abkratzen. Dabei kam nicht nur das Bild von Mathias Schmid wieder zum Vorschein, sondern darunter ein noch älteres Madonnenbild. Offenbar hatte Götz keine neue Leinwand verwendet, als er das Bild 1750 schuf. Er benutzte ein Marienbild, stellte es auf den Kopf und pinselte sein Bild darauf. So zeigte das freigelegte Werk den Kopf der Madonna von Götz und umgedreht ein altes Bild, Maria mit dem Jesuskind, dargestellt mit dem Gesicht eines Mannes und um 1550 entstanden. 

Da das freigelegte Bild nicht mehr für ein Altarbild geeignet war, malte Schmid 1968 nun seine Übermalung als eigenes Bild. Dieses Gemälde ziert noch heute den Altar in der Bildkapelle. Das Doppelbild kann übrigens im Pfarrheim St. Georg bestaunt werden. Eine Kopie der Götz-Madonna befindet sich auf einer alten Steinsäule rechts der Kapelle. 

 

Felixfest 2024 lässt Freude des Glaubens im Gottesdienst aufblühen

 

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Feierlicher Einzug in die geschmückte Felixkirche mit Geistlichkeit und Ministranten. 

Wenn der Heilige aus Cantalice ruft, dann pilgern die Gläubigen in Scharen auf den Felixberg. Nur der Ehrengast konnte nicht am Festgottesdienst teilnehmen.

Weihbischof Reinhard Pappenberger war in der Nacht zum Sonntag so schwer erkrankt, dass er am Morgen seine Teilnahme am Felixfest absagen musste. Er schickte aber Grüße nach Neustadt und wünschte, dass der Gottesdienst die Freude des Glaubens aufblühen lasse.

Für den hohen Würdenträger zelebrierte Guardian Pater Stanislaus zusammen mit Pater Witold und Pfarrer Johannes Lukas von St. Konrad Weiden das feierliche Hochamt, das einmal mehr „Carpe Diem“ mit modernen Liedern umrahmte. Die Hammerweg-Gemeinde war am frühen Morgen mit einer stattlichen Wallfahrergruppe nach St. Felix aufgebrochen. Der Guardian freute sich, dass wieder so viele Felixfreunde gekommen waren. Es gelte, Dank und Lob für den Schutz und Segen zum Ausdruck zu bringen, die sie auf die Fürsprache des Bruders Felix erhalten hätten.

In der Predigt versuchte Pater Stanislaus, dem Leben des Kirchenpatrons nachzuspüren. Felix wurde 1515 im Rietital in einer „Welt im Umbruch“ geboren. Es sei der Anfang der Aufklärung gewesen, die bis heute noch nicht aufgehört habe. Aus Armutsgründen konnte er weder Schreiben noch Lesen. Gebete lernte der Viehhüter auswendig.

Mit 28 Jahren trat Felix in den neu gegründeten Kapuzinerorden ein. Nach einigen Stationen kam er nach Rom, wo er über 40 Jahre lang als Almosensammler durch die Straßen zog. „Er wird zum demütigen Bettler und sammelt Essen für die Mitbrüder und für die Armen“, erzählte der Franziskaner-Minorit. Und trotzdem sei er immer dankbar gewesen.

Durch die Liebe zur Mutter Gottes habe Felix Jesus kennengelernt und mit ihm Freundschaft geschlossen. Der geduldige Bruder „Deo Gratias“ habe in seiner Schlichtheit für alle ein offenes Ohr gehabt, für Kardinäle und für den kleinen Mann.

Die Kunde von Felix` Heiligsprechung 1710 ging in die ganze Welt und auch nach Neustadt. Der schwer erkrankte Stadtrichter bat den Heiligen aus Italien um Hilfe und stiftete nach seiner Genesung die Felixfigur, die heute noch den Hauptaltar der Felixkirche ziert. Das Mirakelbuch im Kloster gebe Zeugnis von 370 Wunderheilungen. „Der Heilige Felix war ein Helfer, ein stiller Begleiter“, schloss der Prediger und wünschte allen „immer die Antwort, die uns glücklich macht“.

 

Kloster und Pfarrei feiern drei Tage Felixfest 

 

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Der heilige Felix steht bereit: Monika Weig hat mit den Brüdern Adam und Karol die Felixfigur wieder prächtig geschmückt. Sie wird am Samstagabend, 11.Mai, bei der großen Lichterprozession durch die illuminierte Felixallee und den Felixwald getragen. Voraus geht um 20 Uhr der Festgottesdienst der Pfarrei St. Georg, den Stadtpfarrer Josef Häring mit den Kommunionkindern feiert. Festauftakt ist bereits am Freitag, 10. Mai, um 19 Uhr mit Guardian Pater Stanislaus und der Veeh-Harfen-Gruppe der Musikschule. Beim Festgottesdienst am Sonntag um 10 Uhr ist Weihbischof Reinhard Pappenberger der Festprediger. Anschließend wird im Klostergarten der weltliche Teil des Felixfestes gefeiert, zu dem die städtische Musikschule einlädt.

 

 

Motorradgottesdienst auf dem Felixberg: Werbung für die Nächstenliebe

 

Viele blitzblank herausgeputzte Motorräder rollten am Donnerstag Christi Himmelfahrt hinauf zum Felixberg. Und noch viel mehr Gläubige fanden sich bei strahlendem Sonnenschein vor der Wallfahrtskirche St. Felix um den Freialtar ein. 

Nach vierjähriger Pause hatte der Polizeimotorradclub "Blue Knights Germany 7" erstmals nach der Corona-Pandemie an Christi Himmelfahrt wieder zum Motorradgottesdienst eingeladen, bereits zum 26., wie President Georg Arnold hervorhob. Guardian Pater Stanislaus von den Franziskaner-Minoriten sprach von einer guten Tradition, vor Beginn der Zweiradsaison die schweren Maschinen segnen zu lassen. 

 

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Mit Weihwasser segnete Guardian Pater Stanislaus die vielen Motorräder. 

 

Der evangelische Pfarrer Hans-Peter Pauckstadt- Künkler knüpfte in der Predigt an das Emmaus-Evangelium vom Barmherzigen Samariter an, in dem Jesus für die Nächstenliebe werbe. "Wenn Menschen Hilfe brauchen, dürfen wir nicht daran vorbeigehen."

Diesen Auftrag erfülle auch die Polizei, dein Freund und Helfer. Und ausgerechnet die Polizisten fielen bei der Ausübung ihres ganz wichtigen Dienstes selbst unter die Räuber und würden beschimpft, behindert oder sogar angegriffen. Das sei erbärmlich und habe mit Barmherzigkeit nichts zu tun. "Ja, es ist erschreckend, wie Hass und Gewalt immer weiter in unserer Gesellschaft eindringen", beklagte der Pastor und mahnte im Verkehr rücksichtsvolles Verhalten an. 

In den Fürbitten dankte Gunda Arnold Gott dafür, dass er die Biker durch die alte Saison begleitet und beschützt hat und bat: "Bitte fahr auch dieses Jahr mit uns."

Den Gottesdienst umrahmte die Gruppe "At Light" aus Rothenstadt, in der Pfarrer Paukstadt-Künkler am Schlagzeug saß, mit modernem Kirchenrock. Anschließend segnete Guardian Pater Stanislaus die Motorräder. 

Nach der Messe ließen sich die Besucher Kaffee, Kuchen und Leberkässemmeln schmecken. Der Erlös in Höhe von 500  Euro fließt in die Ugandamission des Klosters St. Felix. 

 

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Hunderte Gläubige feierten an Christi Himmelfahrt um den Freialtar auf dem Parkplatz der Felixkirche mit den Bikern den Motorradgottesdienst. 

 

 

Einzige Klosterbücherei in der Diözese Regensburg entsteht in Neustadt

 

Längst geht der Trend weg vom Buch und hin zum EBook oder Hörbuch. Das Kloster St. Felix der Franziskaner-Minoriten in Neustadt stellt sich gegen diese Entwicklung - und eröffnet eine Bibliothek.

Groß war der Andrang am Sonntag Gaudete nach dem 10-Uhr-Gottesdienst zum offiziellen Auftakt der St.-Felix-Bibliothek. "Während sich andere vom gedruckten Wort verabschieden, haben wir eine Bücherei eingerichtet", sagte Guardian Pater Stanislaus. 

 

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Die neue Bibliothek im Kloster St. Felix findet großes Interesse. Zur Eröffnung informierten sich viele Besucher über das Angebot an religiöser Literatur. 

Getragen wird die Einrichtung in Neustadt von einem engagierten Team aus dem Klosterumfeld. Intention ist, dass Interessenten kostenlos religiöse Literatur ausleihen können. Rund zehn Freunde der Felix-Bücherei haben in den vergangenen Wochen den Buchbestand des Klosters und viele private Buchspenden gesichtet, aussortiert und geordnet.

Herausgekommen ist eine kleine, aber feine Bibliothek, von der sich auch Diözesanbibliothekarin Christina Schnödt überzeugt hat. Die Leiterin der Regensburger Diözesanstelle des Sankt Michaelsbundes sicherte ihre volle Unterstützung zu. Wenn Neustadt dem Michaelsbund beitritt, dann wäre es die 135. Bücherei im Bistum. "Und die einzige Klosterbücherei." Schnödt dankte dem Guardian, dass er die Einrichtung unterstützt.

Um den Besuchern einen Anreiz zum Lesen zu geben, gab es zum Auftakt gleich eine Buchvorstellung. Martin Staffe präsentierte den Band "Das Geheimnis meines Sohnes", das Antonia Salzano Acutis zusammen mit Paolo Rodari, Vatikankorrespondent für die renommierte italienische Zeitung La Repubblica, geschrieben hat. Der 2006 mit nur 15 Jahren gestorbene und vor drei Jahren in Assisi selig gesprochene Carlo Acutis ist für viele bereits jetzt der "Patron des Internets" und "Cyber-Apostel". 

Weitere Aktionen sollen folgen. Zunächst öffnet die Bibliothek einmal im Monat und soll sich zu einem munteren Treffpunkt entwickeln. Die Leute haben die Gelegenheit, sich bei einer Tasse Kaffee auszutauschen, auch über das Evangelium, wie Pater Stanislaus vorschwebt. Jeder ist willkommen.

- Die St.-Felix-Bibliothek im Kloster öffnet jeden dritten Sonntag im Monat nach der 10-Uhr-Messe

- Angeboten werden in erster Linie religiöse Literatur, Filme und CDs 

- Das Angebot ist kostenlos

- Geplant sind Buchvorstellungen, Lesungen etc.

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