Nach 23 Jahren Abschied aus dem Kloster St. Felix
Abschied nehmen heißt es in wenigen Tagen für Bruder Czeslaw. Nach 23 Jahren im Kloster St. Felix kehrt der 76-Jährige zurück in seine Heimat Breslau. Verabschiedet wird der beliebte Minorit beim Ugandafest am 2. Juli.
Im Klostergarten hat sich Bruder Czeslaw, die gute Seele im Konvent, immer wohl gefühlt. Den Birnbaum (links) hat er aus dem Obstgarten seines Vaters in Polen mitgebracht und selbst veredelt. Die Nadelbäume hat er ebenfalls selbst gepflanzt - als Vorrat für die alljährlich benötigten Christbäume.
Der Bruder erinnert sich noch ganz genau, wie ihn sein Oberer 2000 überraschend nach Neustadt geschickt hat. Czeslaw wollte eigentlich in die neu eröffnete Missionsstation der Krakauer Franziskaner-Minoriten in Bolivien. "Einen Missionar brauchen wir zurzeit nicht", erteilte der Provinzial dem Wunsch eine Absage.
So erhielt der gelernte Schlosser den Marschbefehl in die Oberpfalz. Nach 13 Jahren in Liegnitz, 5 Jahren in Krakau und 13 Jahren in Ratingen kam er schließlich gemeinsam mit Pater Stanislaus Strojecki, der nun schon wieder seit sieben Jahren in Uganda Missionar ist, am 2. September 2000 auf den Felixberg.
Eine treue Kirchenbesucherin in Ratingen hatte ihn vorgewarnt: schöne Gegend, fromme Menschen, aber die Sprache.
So war er anfangs schon ein wenig skeptisch. Große Städte gewohnt, sollte er jetzt aufs Land. Doch Bruder Czeslaw fand sich bald zurecht und in Neustadt eine neue Heimat. "Die Leute hier sind sehr freundlich." Und auch der Dialekt war bald kein Problem mehr.
Wie in Ratingen war der Bruder auf dem Felixberg schnell Mädchen für alles: Mesner, Gärtner, Koch.... In der Früh sperrte er die Wallfahrtskirche auf, abends zu. Mit Argusaugen wachte er über Gotteshaus und Kloster. Dank seiner Freundlichkeit erfreute sich der humorvolle Franziskaner großer Beliebtheit.
Vor allem seine Liebe zur Natur kam in dem großen Klostergarten voll zur Geltung. Der tüchtige Gärtner versorgte die Küche all die Jahre mit frischem Salat, Bohnen, Karotten, Radieschen und Erdbeeren, Äpfeln, Birnen und Pflaumen. Zahlreiche Obstbäume hat er veredelt. Dieses Hobby hatte er sich von seinem Vater abgeschaut. Aus dessen Garten hat er so manchen Obstbaum aus Polen mitgebracht. Dazu pflanzte er viele Nadelbäume, so dass auch in den kommenden Jahren für Christbäume gesorgt ist.
Liebevoll kümmerte sich der Naturfreund um den schönen Blumenschmuck in der Felixkirche. Vor allem an Festtagen probierte er mit seinen selbst gezüchteten Dahlien, Chrysantemen oder Sonnenblumen gerne etwas aus. Große Freude bereiteten auch den Gottesdienstbesuchern die Schwärme von Staren, Meisen und Sperlinge. Rund 350 Nistkästen baute er aus alten Brettern für sie.
Wenn ihm dann bei all der Arbeit nach Abwechslung war, setzte sich der Bruder auf sein Moped und fuhr meist nach Weiden. Nach einer kurzen Pause am Bahnhof ging es wieder heim ins Kloster. Bis vor gut einem Jahr. "Wegen des Alters haben mir die Mitbrüder den Schlüssel genommen."
Seitdem muss der Bruder aus gesundheitlichen Gründen auch sonst kürzer treten. Blutdruck, Herz und Diabetes bereiten Probleme. Nach Krankenhausaufenthalten blickt der Pole jetzt wieder nach vorne. So will er an seinem neuen Wirkungsort in Breslau, wohin er gerne geht, doch noch ein wenig mithelfen. So weit die Kraft reicht. Außerdem freut er sich auf regelmäßige Treffen mit seiner sieben Jahre älteren Schwester, die noch fit ist.
Kloster St. Felix feiert zwei Tage für Uganda
Ugandafest am Samstag und Sonntag, 1. und 2. Juli
Bilder zum Ugandafest
< Samstag mit Metro Big Band und Herzhaftes zum Essen und Trinken >
< Sonntag: b) Musik, Dirigenten, Besucher und Helfer >
Abschied nehmen hieß es am Sonntag für Bruder Czeslaw nach 23 Jahren im Kloster St. Felix. < Infos zu Bruder Czeslaw mit Bild >
St.-Felix-Pilger in Assisi eine Woche lang auf den Spuren des heiligen Franziskus
Assisi, die umbrische Stadt, die auf der ganzen Welt als Ort des Friedens und der Liebe gilt, erkundeten 21 Teilnehmer der Pilgerreise der St.-Felix-Freunde. Eine Woche lang folgten sie mit dem Guardian des Klosters St. Felix, Pater Stanislaus, und Organisatorin Ingrid Riebl den Spuren des heiligen Franziskus und ließen sich vom Geist des großen Heiligen des Mittelalters führen.
Franziskus fasziniert auch nach 800 Jahren die Menschen. Vor allem sein schlichtes Leben in Gottes Natur und sein verantwortungsvoller Umgang mit den Mitmenschen und der Schöpfung Gottes erscheinen aktueller denn je. Dies erfährt der Besucher an nahezu allen Ecken und Enden der hügeligen Stadt mit den verwinkelten Gassen und altertümlichen Bauwerken.
Schon ein erster Rundgang führte zu wichtigen Stationen: so auf der Piazza del Coummune zum ehemaligen Minervatempel, seit dem 16. Jahrhundert die Kirche Santa Maria sopra Minerva, oder zum Dom San Rufino mit dem romanischen Taufbecken, in dem die Heiligen Franziskus und Klara getauft wurden, ebenso Kaiser Friedrich II.
Nach einem Gottesdienst in der Capella Frate Leone im Sacro Convento, dem Mutterhaus aller Franziskanerklöster, ging es am Nachmittag nach San Damiano. Hier erhielt Franziskus beim Gebet vor dem San-Damiano-Kreuz - es ist wohl syrisch-byzanthinischen Ursprungs und jetzt die Attraktion in der Santa Chiara - den Auftrag, die vom Verfall bedrohte Kirche wieder aufzubauen. Da, im Kloster der heiligen Klara, hat er kurz vor seinem Tod auch den berühmten Sonnengesang geschrieben.
Die Pilgergruppe vor der Kirche Santa Chiara.
Am nächsten Tag führte Franziskaner-Bruder Thomas Freidel die Oberpfälzer durch die Basilika San Francesco, seit 2000 Weltkulturerbe. Die prägnanten, eindrucksvollen Erklärungen des Pfälzers zu den gewaltigen Freskenzyklen von Cimabue, Pietro Lorenzetti und Giotto di Bondone begeistern immer wieder. Anhand der „Vogelpredigt“ zeigte der Diakon in der Unterkirche anschaulich auf, wie der heilige Franziskus über die Schöpfung Zugang zu Gott gefunden hat. In der Tomba des mächtigen Gotteshauses ist der heilige Franziskus auch beerdigt. Bruder Thomas berichtete auch, dass bereits die Vorbereitungen für den 800. Todestag von Franziskus laufen. Unter anderem wird es 2026 eine große Ausstellung geben.
Eine weitere wichtige Station war die Bischofskirche Santa Maria Maggiore. Hier eskalierte der Streit mit seinem Vater und Franziskus sagte sich mit der Rückgabe seiner Kleider von ihm los. Seit April 2019 beherbergt das Gotteshaus die sterblichen Überreste des am 10. Oktober 2020 selig gesprochenen Carlo Acutis. Seitdem reißt der Besucherstrom nicht mehr ab. Das kurze Leben des mit 15 Jahren 2006 an den Folgen an akuter Leukämie gestorbenen Jungen bezeugt die heiligende Kraft der Eucharistie. Er ist nicht nur ein Vorbild für Kinder und Jugendliche, sondern weist auch der Kirche den Weg im dritten Jahrtausend.
Ein absolutes Muss ist im Tal von Assisi auch die mächtige Basilika Santa Maria Maggiore mit der vergoldeten Marienstatue, im Volksmund Portiunkula genannt. Sie gilt als Keimzelle des Franziskanerordens. Hier starb Franziskus am 3. Oktober 1226.
Ein Lieblingsort Franziskus' war Greccio. Das Kloster im Rietital ist wie ein Nest in eine Felsformation eingebettet. Hier ließ der Heilige genau vor 800 Jahren die erste Krippe aufstellen. Diese neue Art, die Weihnachtsbotschaft zu verkündigen, berührt die Menschen bis heute. Ein weiterer Tagesausflug führte die Wallfahrer in die Toskana nach La Verna, wo Franziskus 1224 die Wundmale empfing. Ein Höhepunkt war die Teilnahme an der Prozession zur Stigmatisationskapelle.
Pater Stanislaus erklärt in La Verna die Gemälde aus dem Leben des heiligen Franziskus.
Bestens untergebracht waren die Pilger bei den deutschen Schwestern in Santa Croce. Sie gibt es bereits 300 Jahre in Assisi. Zur großen Feier der Klarissen-Kapuzinerinnen am 8. September wird auch Kurienkardinal Kurt Koch erwartet. In der renovierten Kapelle feierten die Neustädter auch ihren Abschlussgottesdienst.
Maiandacht mit Zupfer-Moidln bringt 550 Euro für die Ugandamission
Die Maiandacht der Zupfer-Moidln am Dienstagabend, 23. Mai, in St. Felix hat alle Erwartungen übertroffen. Die Wallfahrtskirche war brechend voll. Nicht alle der über 300 Besucher bekam einen Sitzplatz. Sie nahmen das aber gern in Kauf. Waltraud und Renate begeisterten mit schönen Marienliedern. Die Gäste beließen es aber nicht beim Zuhören, sondern stimmten, wie etwa beim Kultlied "Schwarze Madonna", selbst mit ein. Einfühlsame Texte, die Guardian Pater Stanislaus und Monika Weig vortrugen, vervollständigten die gelungene Andacht zu Ehren der Gottesmutter. Der Schlussapplaus wollte kein Ende nehmen. Dankbar legten die Gläubigen beim Verlassen eine Spende in die Körbchen. So konnten Waltraud Neubauer und Renate Zupfer-Vilas 550 Euro an Pater Stanislaus überreichen. Das Geld kommt der Ugandamission zugute.
Kloster und Pfarrei feiern Felixfest
vom Freitag, 19. Mai, bis Sonntag, 21. Mai.
Der Heilige aus Cantalice im italienischen Umbrien ruft! Das Kloster St. Felix lädt am Wochenende zum Felixfest ein. Drei Tage wird das Patrozinium gefeiert. Guardian Pater Stanislaus freut sich auf ein frohes Beisammensein auf dem Felixberg.
Auftakt ist am Freitag, 19. Mai, um 18 Uhr mit einer franziskanischen Maiandacht, die der Dritte Orden (OFS) gestaltet. Um 19 Uhr schließt sich die festliche Abendmesse an zum Dank für alle Art Hilfe und Gnade, „die wir durch die Fürsprache des Bruders 'Deo gratias' erflehen konnten“, heißt es in der Einladung des Guardians. Pater Stanislaus ist auch der Zelebrant. Anschließend treffen sich alle Freunde und Wohltäter von St. Felix zum gemütlichen Beisammensein in der Pilgerhalle im Klosterhof.
Der Samstagabend gehört traditionell der Pfarrei St. Georg. Um 20 Uhr zelebriert Stadtpfarrer Geistlicher Rat Josef Häring mit den Erstkommunionkindern den Abendgottesdienst. Eindrucksvolles Erlebnis ist anschließend die feierliche eucharistische Lichterprozession durch die illuminierte und mit Blumen geschmückte Felixallee zur Bildkapelle und weiter durch den Felixwald zurück zur Wallfahrtskirche. Den musikalischen Takt gibt die Stadtkapelle unter Leitung von Kapellmeister Karl Wildenauer an.
Ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten gibt es am Sonntag, 21. Mai. Beim Hochamt um 10 Uhr ist Pater Dr. Adalbert Kordas, Guardian in Oggersheim, der Festprediger. Der Doktor der Moraltheologie war von 2012 bis 2016 im Neustädter Kloster und in dieser Zeit ein gefragter Beichtvater. Vor allem im Jahr der Barmherzigkeit mit der Heiligen Pforte in St. Felix suchten viele reuige Sünder seinen Beichtstuhl auf. Die musikalische Begleitung des Festgottesdienstes, zu dem wie jedes Jahr wieder die Pilger der Weidener Pfarrei St. Konrad erwartet werden, übernimmt der Felixchor unter Leitung von Christine Behr.
Nach der liturgischen Feier ergeht Einladung zum Grillfest im Klosterhof, betreut und musikalisch begleitet von der Musikschule Neustadt WN, der auch der gesamte Erlös des Festes zugutekommt. Ab 11 Uhr unterhält die Akkordeongruppe mit Leiter Jürgen Eckert. Anschließend spielt die Stadtkapelle unter Stabführung von Karl Wildenauer zünftig auf. Zudem treten die Knirpse der musikalischen Früherziehung und die Kinder des Heimat- und Trachtenvereins auf. Auf die kleinen Besucher warten Mal- und Bastelaktionen. Weitere Attraktion ist ein Flohmarkt.
Den Abschluss bildet wie immer die Sonntagsvesper um 18 Uhr mit eucharistischem Segen.
Leider in Vergessenheit geraten ist in den vergangenen Jahren eine große Gnade, die die Besucher des Felixfestes erlangen können. Papst Clemens XIII. verlieh im Jahr 1759 für das alljährlich am Sonntag vor oder nach dem 18. Mai abgehaltene Felixfest einen vollkommenen Ablass. Wer den Gottesdienst mitfeiert, beichtet, die Kommunion empfängt, in der Meinung des Heiligen Vaters (Vater unser oder das Glaubensbekenntnis) betet und den festen Willen hat, sich von jeder Anhänglichkeit der Sünde freizumachen, dem werden die zeitlichen Sündenstrafen erlassen.